In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Meine Bachelorarbeit RE/CLAIMING SPACES behandelt das Thema: Urban Intervention & Notversorgungstoolkit für Obdachlose Menschen im Bezug auf sicherere Schlafräume im öffentlichen Raum.
Der Soziologe Martin Klamt beschreibt den öffentlichen Raum nicht nur als Gesicht der Stadt, sondern auch als Spiegel der Gesellschaft.
Was aber sagt es über unsere Gesellschaft aus, wenn wir den öffentlichen Raum ausgerechnet für jene unbenutzbar machen, die am meisten auf ihn angewiesen sind?
Besonders Menschen, die obdachlos geworden sind, werden von Politik und Stadtplanung bewusst aus dem Stadtbild verdrängt: durch den gezielten Einsatz von Hostile Architecture.
Die Arbeit thematisiert diese Problematik, vom Ausdruck gesellschaftlicher Ausgrenzung, der schon historische Wurzeln hat, bis hin zur Gestaltung eines Designkonzepts als Gegenmaßnahme.
Alles unter der Frage: Wie kann temporäres, gestalterisches Eingreifen im öffentlichen Raum Hostile Architecture kritisch kommentieren, gesellschaftliche Ausschlussmechanismen sichtbar machen und zugleich alternative Formen der Teilhabe ermöglichen?
Der Entwurfsprozess umfasst eine kritische Analyse und die Entwicklung eines Open Source DIY-Kits, das für alle zugänglich und einfach nachzubauen ist. Warmes Material, Farbe und Ironie werden eingesetzt, um die soziale Härte hinter neutraler Stadtgestaltung zu enthüllen. Modularität und Reparatur werden als Strategien verwendet, um Fragilität urbaner Räume zu thematisieren. Das Toolkit schafft mit dem ersten Entwurf RE/FRAMING SLEEP Raum für Teilhabe und lädt zur gemeinsamen Neugestaltung ein.
Auf der Website finden sich Bauanleitungen, Hintergrundinformationen und eine interaktive Karte, in der jede Person Hostile Architecture / Hostile Design im öffentlichen Raum eintragen kann und so zu zeigen, dass Ausschluss ein systematisches Problem ist. Gleichzeitig können auch Interventionen als kollektives Archiv dokumentiert werden und zeigen das Protest möglich ist. Denn Gestaltung kann als Widerstand fungieren und neue Nutzungsmöglichkeiten schaffen.