Kurzprojekt Dom / Fabian Schrader, Sven Zacharias

Die Kirche ist für viele Menschen ein Ort der Ruhe und des Innehaltens, der es ermöglicht, seine eigenen Gedanken und Gefühle zu reflektieren; aber auch die Gemeinschaft spielt eine zentrale Rolle in der Religion. In der Kirche begegnet man anderen Anhängern seiner Glaubensgemeinschaft – jedoch bleiben diese Begegnungen meist flüchtig oder stumm.

Unser Exponat ermöglicht einen Austausch zwischen den Besuchern des Magderburger Doms. Normalerweise unsichtbare, interne Zustände werden sichtbar gemacht und zeigen einen Querschnitt durch die Gemeinschaft. Dabei kollaboriert der Einzelne mit der Gemeinde und trägt somit zum Wachstum des Exponats bei. Gleichzeitig regt das Exponat zur Selbstreflexion an. Persönliches Glück ist ein Thema, mit dem sich Menschen oft nicht aktiv beschäftigen. Durch das Exponat wird das Thema jedoch bewusst reflektiert, wodurch positive Erkennnisse über den individuellen Zustand entstehen können. Auch der Wunsch, aktiv etwas verändern zu wollen, kann hervorgerufen werden. Durch den Vergleich der eigenen Stimmung mit der Gesamtheit der Fäden können Erkenntnisse verstärkt oder überhaupt erst deutlich werden.

Die ausgewählten Fragen orientieren sich an Faktoren, die die Psychologie als wesentlich für das subjektive Glücksempfinden anführt. So sind gläubige Menschen beispielsweise statistisch glücklicher als nicht-gläubige, da sie oft einen tieferen Lebenssinn aus ihrer Religion ziehen können. Durch die Form des Fadens bleibt das Exponat auch nach vielen Durchläufen übersichtlich und „Daten“ früherer Besucher bleiben erhalten. Dies ermöglicht dem Einzelnen einen unkomplizierten Vergleich mit dem Gesamtbild und die Entstehung interessanter Muster. Die unmittelbare, haptische Interaktion soll die Besucher dazu anregen, durch die Beantwortung der Fragen am Exponat teilzunehmen.