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Memento Mori

Memento Mori ist eine Live-Performance, welche Menschen an ihren Tod erinnern soll. Unterschwellig wird Kritik an der Quantifizierung und Klassifizierung von Menschenleben durch Systeme wie Krankenkassen & Regierungen geübt.

Memento Mori

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Die Nacht bricht langsam herein, die Menschen auf dem Heimweg im schwindenden Licht noch gut zu erkennen. Eine Person im Laborkittel läuft schweigend hinter einem mittelalten Passanten her. Auf der Brust des Kittels leuchtet weiß ein Banner mit der Aufschrift „Quelle: statista“. Über dem Kopf des Passanten schwebt in großen roten Buchstaben ein Kreuz mit dem Todesgrund „Herzinfarkt“. Darunter befindet sich ein Countdown. 4380 Stunden. Umgerechnet 6 Monate.

Der Passant läuft weiter. Er fühlt sich verfolgt, sah zuvor aber nur die Person im Kittel. Eine seltsame Erscheinung an einem Donnerstagabend. Merklich verunsichert dreht er sich für eine Millisekunde um und sieht aus den Augenwinkeln, dass er sich nicht verschaut hatte. Er läuft schneller, die fremde Person bleibt ihm auf den Fersen. Ein weiteres Umschauen, diesmal länger. Die rot leuchtenden Buchstaben werden ihm bewusst. Eine Gruppe Studierende kommt ihm entgegen, sie deuten über seinen Kopf.

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14 gesunde Jahre mehr

36,6 % der Deutschen sterben an Herz-Kreislauferkrankungen. Durch Anpassungen im Alltag könnten Personen bis zu 12-14 gesunde Jahre gewinnen. 5 Faktoren spielen dabei eine ausschlaggebende Rolle: Nicht-Rauchen, niedriger BMI ((18.5-24.9 kg/m2), mind. 30 Minuten oder mehr physische Aktivität, geringer Alkoholkonsum sowie eine gesunde Ernährung basierend auf pflanzlichen Lebensmitteln.

(“The Impact of Healthy Lifestyle Factors on Life Expectancies in the US Population,” Yanping Li, An Pan, Dong D. Wang, Xiaoran Liu, Klodian Dhana, Oscar H. Franco, Stephen Kaptoge, Emanuele Di Angelantonio, Meir Stampfer, Walter C. Willett, Frank B. Hu, Circulation, April 30, 2018, doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.117.0320)

Nur eine Zahl in der Statistik

Krankenkassen, Arbeitgeber & Co. bewerten einzelne Menschen anhand von Statistiken. Nicht die wirkliche Person, sondern der entsprechende Datensatz sorgt für eine Einordnung in die Machtstruktur. Menschenleben werden quantifiziert

Möchten wir Teil dieses Systems sein?
Wie wird sich das System in Zeiten technischem Fortschrittes und intelligenter Maschinen weiterentwickeln?
Gibt es Alternativen?

Tod als Taboo

Der Tod gehört ist natürlich und gehört unvermeidlich zum Leben. Doch Tod wird in unserem Alltag dementiert und in unserer Gesellschaft totgeschwiegen. Im Stadtraum werden alle Anzeichen bekämpft. 

Wie können wir freier über den Tod sprechen?
Profitieren wir von einem bewussteren Umgang mit dem Tod?

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Umsetzung

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Aus schwarzer Pappe wurden die Schriftzüge gelasert. Hinter den Buchstaben wurden LED Streifen und Milchfolie befestigt. Die durch Abstandhalter befestigte stabilere Pappe diente als Reflexionsfläche für die indirekte LED Beleuchtung und Halterung an der Laternenstange.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Master Interaktion Design

Art des Projekts

Studienarbeit im Masterstudium

Betreuung

foto: Prof. Dominik Schumacher

Zugehöriger Workspace

MID: reliving Magdburg

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2020 / 2021