In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Welche Grundlagen muss ich bei der Foto- und Video-Dokumentation meiner Projekte beachten?
Die folgende Sammlung von Tipps, Tricks, Denkanstößen, Fragen, Beispielen und Tutorials soll euch eine Grundlage für die Anfertigung von Foto- und Video-Dokumentationen bieten. Der Artikel ist deshalb (auch wenn er in üblicher Arbeitsreihenfolge angelegt ist) weniger als Anleitung, sondern eher als „Leitlinie“ zu verstehen:
Nicht alle Punkte treffen auf jedes Projekt zu – sucht euch deshalb raus, was für euch relevant ist.
„We'll fix that in Post [Production]!“ ist ein gängiger Spruch. Klar ist aber: Technische Fehler lassen sich mitunter durch Nachbearbeitung beheben – eine schlechte Aufnahmesituation nur selten! Die folgenden Tipps geben euch die Basics für eure Aufnahmen. Die Beispiele darunter verdeutlichen das Ganze noch einmal.
„The best camera, is the one that you have with you!“ ist ebenso oft gesagt, wie wahr. Gute Kameras tragen wir mittlerweile in unseren Hosentaschen. Moderne Mobiltelefone filmen teilweise in 4K (... und mehr), verfügen über beachtlichen Dynamikumfang, Bildstabilisierung und Nacht-Modus. Alles in allem: Eine super Alternative.
Je nach Kamera und Handy kann eine DSLR oder Spiegellose Digitalkamera dennoch die bessere Wahl sein. Hier könnt ihr mit einer größeren Auswahl an Objektiven arbeiten, dank großer Blenden mit Unschärfen spielen und im bestenfalls in unkomprimierten Formaten filmen und fotografieren, welche später eine umfangreichere Nachbearbeitung ermöglichen.
Die Belichtung von Fotos wird von drei Parametern bestimmt, welche zusammen das „Belichtungsdreieck“ oder „Exposure Triangle“ bilden.
Ein gut aufbereitetet und gestaltete (englischsprachige) Darstellung der Zusammenhänge gibt es hier: Say Cheese – Photography for beginners. ⭐️
Zum Üben empfiehlt es sich zwei der Parameter automatisch berechnen zu lassen und nur einen manuell zu verändern. Entsprechende Kameramodi heißen oft Tv (Blendenautomatik) oder Av (Zeitautomatik).
Der Weißabgleich ist die Anpassung der Kamera an die Farbtemperatur des Lichts am Aufnahmeort. Alle Kameras haben in der Regel Automatikmodi oder Vorgaben (Sonnenschein, Bewölkt, Kunstlicht, …) für den Weißabgleich. Alternativ kann man diesen auch manuell einstellen. Beim Einstellen des Weißabgleichs ist besonders auf Hauttöne zu achten.
Beim Filmen kommt zum Exposure Triangle mit der Frame Rate noch ein vierter Parameter hinzu. Die Frame Rate bestimmt die Anzahl der Bilder pro Sekunde oder Frames per Seconds, kurz: fps.
In Europa sind 25 und 50 Frames gängige Werte. Faustregel ist hier, die Belichtungszeit auf das Doppelte der Frame Rate zu setzen:
25 fps = 1/50 Sekunde.
Profi-Tipp: Neutraldichtefilter (ND-Filter) helfen, um gewünschte Blendenwerte bei festgesetzer Frame Rate und Belichtungszeit erreichen zu können.
Beim Belichten solltet ihr darauf achten, dass keine überbelichteten („ausgebrannten“) Stellen auf eurem Bild auftreten. Sind diese einmal weiß, lässt sich auch in der Nachbearbeitung oftmals nichts mehr rausholen. Belichtet daher lieber zu dunkel und hellt die Tiefen/Schatten im Bild nachher auf. Hier lässt sich je nach Rauschverhalten der Kamera oft noch einiges rausholen. Wieviel sich im Nachhinein machen lässt muss man mit der eigenen Kamera testen.
Wenn der Dynamikumfang der Kamera nicht genug Spielraum gibt, denkt darüber nach, welcher Teil des Bildes am wichtigsten ist und daher richtig belichtet werden muss.
Sean Tucker – Protect your Highlights: A lesson for Light and Life
Generell gilt: Wenn nachbearbeitet werden soll, das Aufnahmeformate so unbearbeitet und unkomprimiert wie möglich wählen! Unkomprimierte Formate sind zwar größer, enthalten aber viel mehr Daten, welche in der Nachbearbeitung mehr Möglichkeiten lassen, um beispielsweise Belichtung oder Weißabgleich nachträglich einstellen zu können.
Unkomprimiert: RAW, CR2, DNG
Komprimiert: JPEG
Hier müsst ihr die Einstellungen eures Kameramodells prüfen (... oder Google fragen, was sich empfiehlt). Anhand der Dateigröße kann man oft schon sehen, wo mehr Daten vorhanden sind.
Gängige Formate sind: MP4, MOV
Unkomprimiert: WAV, AIFF
Komprimiert: MP3, M4A,
Die folgende Sammlung von Software gibt einen Überblick über gängige Tools.
Sammlung von Web Apps für kleinere Aufgaben, wie bspw. Audio kürzen, Videos zuschneiden, Dateiformate konvertieren, und und und…
Nutzt die folgenden Fragen um zu analysieren, was ihr bei eurer Bearbeitung zu beachten habt.
Kleiner Tipp für Dokumentationen: Play it safe! Keine krassen Effekte oder Stimmungen, die ihr eventuelle nicht wie gewünscht rüberbringen könnt.
Rauschen reduzieren: Nutzt beispielsweise die Rauschminderung in Audition um Rauschen zu entfernen.
Lautstärke ausgleichen bzw. anpassen: Schaut, dass keine zu krassen und unerwarteten Lautstärkenunterschiede im Audio-Signal auftreten.
Sehr tiefe Frequenzen entfernen: Tiefes Brummen (beispielweise vorbeifahrende LKWs vor dem Fenster) lassen sich meist ohne Beeinträchtigung der restlichen Aufnahme mit Hilfe eines Equalizers oder Hochpassfilters entfernen.
Voreinstellungen in Programmen nutzen und in der Stärke anpassen: Tools wie Adobe Audition bieten für viele Aufnahmesituationen passende Effekte und Einstellungen wie beispielsweise Sprachaussteuerung und Stimmoptimierung.
Make Your Voice Sound Better - Vocal EQ Zones
Den Ton treffen: Was für ein Gefühl vermittelt die Musik und wie passt das zu meinem Konzept?
Es gilt wie immer – Varianten bilden: Probiert verschiedene Musikstücke und beobachtet, wie sich Stimmungen verändern können.
Achtet auf ein ausgeglichenes Lautstärkenverhältnis zwischen Stimmen und Musik.
Soundeffekte können helfen euer Bild zu unterstützen. Nehmt diese entweder selbst auf (Stichwort Handy) oder sucht auf entsprechenden Plattformen. Achtet auch hier darauf, „den Ton zu treffen.“
Rechte beachten: Nutzt lizenzfreie Musik und Sounds für die ihr keine gesonderten Rechte kaufen müsst – vor allem, wenn ihr die Videos auf Youtube, Vimeo oder Instagram veröffentlicht. Niemand hat Lust darauf, dass Youtube euer Video sprecht… oder Post vom Anwalt kommt.
Mögliche Quellen
Audio-Mediathek - YouTube Studio
Royalty Free Stock Music, Download Free MP3s for Videos - Mixkit
Den Export eurer Fotos und Videos solltet ihr immer dem Ausgabemedium anpassen. Aktuelle Größen und Formate für soziale Netzwerke findet man durch kurze Recherche (Tipp: Aktuelle Jahreszahl in die Suchanfrage aufnehmen. Die Formate ändern sich gern mal.). In Incom werden die Vorgaben angezeigt.
Tipp: Wenn ihr für den Datei-Upload knappe Größenlimits habt nutzt Tools wie tinypng um eure Bilder verkleinern zu lassen. Ein nachträglicher Qualitätscheck empfiehlt sich!
Für den Video-Export empfehle ich für alle Adobe-Nutzer den Export via Adobe Media Encoder. Hier sind Vorgaben für alle gängigen Medien (Youtube, Vimeo, ...) vorhanden und können auf euer Rendering angewendet werden. Mit der Warteschlange lassen sich mehrere Videos gleichzeitig rendern.
Ein klassisches Ausgabeformat, wenn ihr unsicher seit: