Abstract

Das Theater hat in den letzten 120 Jahren zusehend an Anerkennung und Relevanz verloren. Grund dafür ist zum einem die fehlende Anpassung an die digital-affine Gesellschaft, welche sich in einem Theater nicht mehr wiederfindet.

Diese Masterarbeit setzt sich das Ziel einen digitalen Lösungsansatz zu finden, der im Rahmen des Interaktionsdesigns zu einer Verbesserung der Beziehung zwischen Theater und potenzielle Theaterbesuchende führen kann. Folgende Forschungsfrage wurde dafür formuliert: „Wie kann ein nachhaltiges, digitales Designkonzept zur Förderung der Zugänglichkeit von Theater für Noch-Nichtbesucher und Selten-Besucher erstellt werden?“

Die Entscheidung fiel auf eine Zusammenarbeit mit dem Theater „Schauspielhaus Magdeburg“, um einen realistischen Ansatz zu entdecken und umzusetzen.

Der iterative Prozess dieser Arbeit zeigt, wie eine breit gefächerte Fragestellung präzisiert wird. Sie fängt mit der Fragestellung an, wie Theater allgemein mehr Nähe zu ihren Besuchenden erschaffen können. Im weiteren Lauf wird eine genaue Zielstellung entwickelt, anhand welcher später ein Lösungsansatz für das Schauspielhaus erarbeitet wird.

Zur thematischen Annäherung werden literarische und sekundäre Forschungen genutzt, um einen tiefgründigen Einblick in die Themenbereiche Theater, Digitalisierung in Kulturbetrieben sowie Besucherforschung zu erhalten. Ergänzt werden diese durch eigene erhobene Daten, die für die Entscheidungsfindung unverzichtbar sind. Dazu zählen Online-Umfragen und Interviews mit potenziellen Besuchenden und dem Schauspielhaus Magdeburg.

Als Prototyp wird letztlich eine Applikation für das Schauspielhaus Magdeburg entworfen, in der das Treff-Feature das zentrale Element der Arbeit bildet. Da eine derartige Funktion in der Branche einzigartig ist, muss sichergestellt werden, dass sie übersichtlich und intuitiv bedienbar ist. Um diesem Ziel näher zu kommen, wird sich mit der Struktur und Funktionsweise des Features auseinandergesetzt und anschließend in Form von Usability-Tests mit mehreren Probanden überprüft.

Der entworfene Prototyp würde in den nächsten Schritten von Theaterinteressierten des Schauspielhauses real ausgetestet und weiterhin verbessert werden. Ist das Interesse vorhanden, so kann er theoretisch mittelfristig vom Schauspielhaus realisiert und langfristig angewendet werden.

Besuchertypen (nach Tröndle)

Fünf verschiedene Besuchertypen können festgelegt werden:

Nie-Besucher, Noch-Nichtbesucher, Selten-Besucher, Gelegentliche Besucher und Häufig-Besucher.

Unterschieden werden Besuchende zum einen basierend auf der „Häufigkeit des Besuches“ einer Kultureinrichtung in den letzten zwölf Monaten und zum anderen auf ihrem „generellen Interesse“ an Kultureinrichtungen.

Zielgruppe

Zur Zielgruppe zählen jene, die gerne ins Theater gehen oder gehen würden. Für die genauere Definition wird auf die zuvor genannten Besuchertypen zurückgegriffen:

Primär sollen Noch-Nichtbesucher sowie Selten-Besucher angesprochen werden. Für diese Personen sollen Ideen entwickelt werden, wie ihnen die Schwellenangst genommen werden kann, um das Theater tatsächlich bzw. öfter zu besuchen.

Sekundär sollen Gelegentliche Besucher und Häufig-Besucher angesprochen werden. Diese Personen besuchen von sich aus gerne das Theater. Die zu entwerfenden Ideen sollen auch ansprechend für diese Personen sein.

Szenario

Prototype