In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In Breslau wurden viele Bronze- und Messinggegenstände auf dem Markt verkauft. Ich habe dort eine Messingbronzeschale erworben, die im Modell integriert wurde, da sie besonders lange schwingt.
Meine Idee besteht daraus, die langbewährte Tradition einer klassischen (z.B. tibetanischen) Klangschale, zum Teil, neu aufzulegen. Aufgrund der geltenden physikalischen Gesetze der Schwingungsübertragung in festen Körpern, lässt sich keine komplett neue Lösung finden, da die Glockenform der Schale den Klangkörper nun mal am effektivsten und längsten schwingen lässt.
Eine weitere Überlegung war die Kombination von Schwingung und Gasen (z.B. Qualm/Rauch). Die Idee wurde jedoch schnell wieder verworfen, da die Amplitude der Klangschale nicht ausreicht, um einen sichtbaren Effekt in der Rauchschwade auszulösen.
Das letzte Bild soll eine Idee skizzieren, die Bronze und Holz als Materialkombination mit exakt passendem Formschluss zeigt. Diese Idee wurde jedoch auch zum Teil verworfen. Trotzdem hat es mich zum finalen Entschluss bewegt, Bronze mit schönem Holz zu kombinieren.
Das System ist samt der Klangschale, Bronzeringe, Filzdonut und Schlägelablage auf den Holzstandfuß aufgesteckt. Die Einzelteile werden passgenau auf die Verbindung angepasst, sodass ein bündiger Abschluss der einzelnen Komponenten möglich ist.
Der Schlägel wird aus einem eher dunklen Hartholz gedrechselt und mit Bronzeringen beschwert und ausgeglichen gewichtet. Um dem vorderen Part, der zum Anschlagen der Schale gedacht ist, wird Stoff oder Filz gewickelt um einen dumpfen und angenehmen Klang mit der Schale zu erzeugen.
Mit einem Dremel wurden insgesamt ca 400 Gramm Material im inneren der Schale abgetragen.
Die Schwingung der Brozeschale ist abhängig von dem Durchmesser und vorallem von der Wandstärke. Hier gilt: Je dünner, desto tiefer und länger sind die Frequenz und der Klang.
Außerdem hat sich nach dem Polieren der Schale herausgestellt, dass der Klang umso länger ausschwingt, wenn die Schale eine glatte und polierte Oberfläche hat.
Alle Bronzeteile wurden erst gründlich mit grobem Schleifpapier geschliffen und stetig mit feinerer Körnung geglättet
Mein Konzept stützt sich auf die Rotationssymmetrie der Schale und des Ständers. Somit muss durch alle Zwischenteile ein Loch gebohrt werden was mindestens Platz für eine M4-Gewindestange bietet.
Eine Gewindekopfhülse wurde abgeschliffen und passgenau in die „Bronzekralle“ eingepresst und mit UV-Kleber versiegelt.
Das gesamte Stecksystem des Modells basiert auf der Gewindestange die in die Kralle eingeschraubt wird und von einer gegenüberliegenden Gewindekopfhülse gekontert wird. Somit kann man das ganze System komplett auseinander nehmen und theoretisch einzelne Komponenten tauschen.
Dadurch, dass mein Modell mehrere Güsse erfordert hat, blieb bei jedem Guss der Eingussfropfen übrig, der die Größe bietet, eine Zweite Kralle und einen zweiten Bronze Fußring daraus zu modellieren.
Thermoesche ist Eschenholz, welches unter Druck (Hitze) und in Abwesenheit von Sauerstoff bearbeitet wurde. Durch die Hitze verflüchtigen sich die Harze im Holz und übrig bleibt das etwas brüchige aber dunkelbraune Holzskelett, welches recht leicht zu drechseln ist.
Nach dem Drechseln wird die Oberfläche bis zu einer 600er Körnung geschliffen und mit Wachs veredelt. Dabei kommt die Maserung und der rötliche Schimmer des Holzes stark zur Geltung
Nussholz ist bekannt für das dichte und harte Holz mit einer meist dunklen Farbe. Amerikanische Walnuss überzeugt mit seiner Stabilität, den Farbkontrasten und der unregelmäßigen geschwungenen Holzmaserung.
Pflaumen/Zwetschgenholz ist ein sehr hartet und extrem schweres bzw dichtes Holz, was sich dennoch leicht bearbeiten lässt. Die Maserung im Kernholz ist besonders schön, weil sie sehr geschwungen und unregelmäßig ist und dabei eine starke hellbraune Farbe besitzt.
Der Schlägel hat auf den Stirnseiten eine Bohrung, in welche flache Bronzezylinder eingepresst werden und einen eleganten Formschluss und Übergang erzeugen.
Das Stecksystem mit 7 Komponenten (Standfuß, Auflagering, Dämpferkissen, Klangschale, Distanzstück und Schlägelablage (Kralle)) ist durch eine Gewindestange ineinander zusammengehalten. Dies erlaubt, dass man theoretisch alle Holzteile mit anderen Holzarten tauschen könnte und So ein kostomisierbares Gesamtobjekt entsteht.