In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Üblicherweise essen wir alle täglich. Und aufs Neue werden wir von dem großen Thema der Ernährung herausgefordert, besonders dann, wenn wir wie der Durchschnitt aller Menschen, nur begrenztes Wissen darüber verfügen.
Die Entwicklung der menschlichen Ernährung kann auf Grund von fehlenden Anhaltspunkten und Beweisen nicht vollkommen betrachtet werden. Einige Eckpunkte sind dennoch bekannt: Vor ca. fünf bis zwei Millionen Jahren aßen die damaligen Vorfahren des Homo Sapiens überwiegend pflanzliche Kost. Danach begann eine Phase, in der sie mehr tierische Nahrung konsumierten, wenn auch mit starken Schwankungen auf Grund des Klimas.
Vor ca. 10 000 Jahren begann der Ackerbau. Dadurch wurden die Menschen sesshafter, die Vielfalt der Pflanzenkost verringerte sich durch Monokulturen und die Anpassung an den Konsum von Milch begann, für eine vollständige Anpassung reichte dieser Zeitraum jedoch nicht aus. Der moderne Mensch wurde durch diese und weitere kleinere Aspekte in der Ernährung geprägt und ist somit ein Omnivore mit Betonung zum Pflanzenfresser, denn das verschaffte evolutionäre Vorteile.
Mit der Industrialisierung wurde die Ernährung der Menschen grundlegend und radikal über einen sehr kurzen Zeitraum geändert (von Koerber et al., 2004).
„Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Das Erreichen des höchstmöglichen Gesundheitsniveaus ist eines der Grundrechte jedes Menschen, ohne Unterschied der ethnischen Zugehörigkeit [original: „race“], der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung“ (WHO, o. D.).
So und durch weitere Punkte wird „Gesundheit“ von der WHO definiert. Weiterführend schützt eine gesunde Ernährung vor einer Mangelversorgung und nicht übertragbaren Erkrankungen, sie wird als überwiegend pflanzlich und abwechslungsreich definiert, ist in der gesamten Energiezufuhr sowie Einnahme von Zucker und Salz begrenzt und zu einem geringen Grad verarbeitet (WHO, 2020; von Koerber et al., 2004).
„[…] improvement of diet could potentially prevent one in every five deaths globally“ (Afshin et al., 2019, S. 1667).
Circa jeder fünfte Tote könnte lediglich durch eine Anpassung der Ernährung verhindert werden. Wenn man die Statistiken zu den weltweiten Toden interpretiert, fällt auf, dass viele Risikofaktoren auf eine suboptimale Ernährung hindeuten könnten. Durch die Tatsache, dass im Falle eines Todes jedoch der Grund „Ernährung“ so gut wie nie notiert wird, lässt es die Datenlage lückenhaft wirken.
Eine individuell optimale Ernährung schützt also nicht nur vor dem Tod, sondern ermöglicht ein längeres Leben mit potentiell weniger Krankheiten und trägt sogar erheblich zum Klimaschutz bei (Ritchie, 2021).
„[…] Bei der Beurteilung der artgemäßen Ernährung des Menschen [sollten] sowohl die anatomischen und physiologischen Voraussetzungen des menschlichen Körpers als auch seine jeweiligen Lebens- und Arbeitsbedingungen berücksichtigt werden. Aus diesen Überlegungen lassen sich Empfehlungen für eine vernünftige Lebensmittelauswahl und sinnvolle Ernährungsweise ableiten“ (Elmadfa & Leitzmann, 2015, S. 23).
Es kann demnach keine einheitliche Definition für eine gesunde Ernährung geben, da nicht alle Menschen auf der Welt dieselben Bedingungen aufweisen. Jedoch kann eine Empfehlung, wie in der folgenden Abbildung, vor allem für diejenigen ausgesprochen werden, auf die eine „westliche Ernährung“ zutrifft (Le et al., 2023).
Mit einem übermäßigen Konsum an Zucker, Salz, Milchprodukten, Eiern, Fleisch, Kartoffeln und Fisch gliedert sich die durchschnittliche deutsche Ernährung in eine „westliche“ Ernährung ein. Zudem werden von anderen gesundheitsfördernden Lebensmitteln zu wenig gegessen. Alleine die Menge an Fett macht durchschnittlich fast 1500 kcal pro Tag aus (Our World in Data (OWD), 2023) wobei der Mindestbedarf bei knapp unter 2000 kcal liegt (OWD, 2023). Weltweit und unabhängig von der Ernährung nimmt der täglich aufgenommene Energiewert stetig zu (OWD, 2023). Für Deutschland ergibt sich somit durchschnittlich eine Kalorienzufuhr von über 3500 kcal pro Kopf (OWD, 2023).
Die Probleme der westlichen Ernährung bestehen somit aus einem übermäßigem Konsum an Salz, Zucker, Fett, hochverarbeiteten Lebensmitteln und Gesamtkalorien. Zugleich werden zu wenig Nüsse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Omega 3 Fettsäuren aufgenommen bei zu geringer Bewegung (Afshin et al., 2019).
„Die Häufigkeit der Selbstzubereitung von Mahlzeiten könnte langfristig das Ernährungsverhalten prägen und somit Einfluss auf die Gesundheit haben“ (Niggemeier & Schmid, 2016, S. 247).
„Durch Maßnahmen zur Ernährungsbildung sollten neben Wissen über Inhaltsstoffe und Zusammensetzung verarbeiteter Lebensmittel auch praktische Kompetenzen im Bereich der Nahrungszubereitung erworben werden“ (Niggemeier & Schmid, 2016, S. 261).
„Wie können sich Personen Wissen über Nahrung und die Zubereitung von Mahlzeiten aneignen, um die Kochkompetenz und Ernährungsbildung zu fördern?“
Westliche Ernährung ist die ungesündeste (Le, et al., 2023)
Anstieg an Erkrankungen
Anstieg an konsumierten Kalorien
Hohe Emissionen im landwirtschaftlichem Bereich bei konventioneller Ernährung (Ritchie, 2021)
Mangelndes Verständnis von gesunder Ernährung (De Ridder, et al., 2017)
Ernährungsbildung
Steigerung der Kochkompetenz
Spielerisches Lernen
Kochen und Ernährung sollen Spaß machen
Prototyp mit Teilfunktionen
Designprototyp
Benutzen und bewerten
Intrinsisch motivierte Nutzung
Spaß am Thema
Afshin, A. et al. (2019). Health effects of dietary risks in 195 countries, 1990–2017: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2017. The Lance. Elsevier Ltd, S. 1667. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(19)30041-8
de Ridder, D., Kroese, F., Evers, C., Adriaanse, M., & Gillebaart, M. (2017). Healthy diet: Health impact, prevalence, correlates, and interventions. Psychology & health, 32(8), S. 907–941. https://doi.org/10.1080/08870446.2017.1316849
Elmadfa, I., Leitzmann, C. (2015). Ernährung des Menschen (5. Aufl). Verlag Eugen Ulmer.
Le, T.H., Disegna, M., & Lloyd, T. (2023). National Food Consumption Patterns: Converging Trends and the Implications for Health. EuroChoices, 22, S. 66-73. https://doi.org/10.1111/1746-692X.12272
Niggemeier, C., & Schmid, A. (2016). 4. Einfluss von Lebensmittelverarbeitung und Mahlzeitenzubereitung auf die Lebensmittelauswahl, die Nährstoffzufuhr, die Zufuhr von Zusatzstoffen und das Körpergewicht von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. In Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (Hrsg.), 13. DGE-Ernährungsbericht (S. 203-264).
OWD (2023, 12. Juni). Daily per capita fat supply, 2020. ourworldindata. Abgerufen am 6. Dezember 2023, von https://ourworldindata.org/grapher/daily-per-capita-fat-supply
OWD (2023, 12. Juni). Minimum daily requirement of calories, 2018. ourworldindata. Abgerufen am 6. Dezember 2023, von https://ourworldindata.org/grapher/minimum-requirement-calories?time=2018
OWD (o. D.). Per Capita kilocalorie supply from all foods per day, 1961 to 2020. ourworldindata. Abgerufen am 6. Dezember 2023, von https://ourworldindata.org/explorers/global-food?tab=chart&facet=none&country=OWID_WRL~OWID_SAM~OWID_NAM~OWID_EUR~OWID_AFR~OWID_ASI&hideControls=true&Food=Total&Metric=Food+available+for+consumption&Per+Capita=false&Unit=Kilocalories+per+day
OWD (o. D.). Daily supply of calories per person, 2018. ourworldindata. Abgerufen am 6. Dezember 2023, von https://ourworldindata.org/grapher/daily-per-capita-caloric-supply?time=latest
Ritchie, H. (2021). If the world adopted a plant-based diet we would reduce global agricultural land use from 4 to 1 billion hectares. ourworldindata. Abgerufen am 6. Dezember 2023, von https://ourworldindata.org/land-use-diets#more-plant-based-diets-tend-to-need-less-cropland
von Koerber, K., Mängel, T., & Leitzmann, C. (2004). Vollwert-Ernährung. Konzeption einer zeitgemäßen und nachhaltigen Ernährung. (11. Aufl). Karl F. Haug Verlag.
WHO (o. D.). Constitution. who. Abgerufen am 6. Dezember 2023, von https://www.who.int/about/accountability/governance/constitution
WHO (2020, 29. April). Healthy diet. who. Abgerufen am 6. Dezember 2023, von https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/healthy-diet