In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Das VR-Projekt Frozen Research ermöglicht es, die Geschichte des Klimas interaktiv durch verschiedene Schichten eines Eiskerns zu verstehen. Jede Schicht repräsentiert dabei verschiedene Aspekte der Klimageschichte. Diese Methode zeigt die Ernsthaftigkeit der Lage und sensibilisiert somit die Nutzer*innen für die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen. Am Ende wird ein Gesamtbild freigelegt, welches die historische Entwicklung der Kohlenstoffemissionen zeigt und die sogenannte „Hockeystick-Kurve“ abbildet.
In der modernen Klimaforschung ist das Anthropozän, das von menschlichen Aktivitäten dominierte Erdzeitalter, von zentraler Bedeutung. Eine wesentliche Herausforderung besteht darin, die historischen Kohlenstoffemissionen und ihre Auswirkungen auf unser Klima zu verstehen und zu visualisieren.
Eine VR-Erfahrung ist eine immersive Umgebung, die Nutzer*innen in eine computergenerierte Welt eintauchen lässt. Die VR-Anwendung Frozen Research adressiert die Klimaauswirkungen, indem sie den Nutzer*innen ermöglicht, die historische Kohlenstoffbelastung der Atmosphäre interaktiv zu erleben.
Die Nutzer*in setzt die VR-Brille auf und findet sich in einer Schneelandschaft wieder, welche eine Forschungsstation in der Antarktis darstellen soll. Vor der Nutzer*in ragt ein langer, vertikaler Bohrkern aus dem Boden. Auf einem Untersuchungstisch befindet sich ein Hebel, mit dem sich der Bohrkern vertikal verschieben lässt. Der Bohrkern ist in viele verschiedenen Segmente unterteilt. Die Nutzer*in kann den Bohrkern verschieben und eine beliebige Scheibe herausnehmen, welche frei betrachtet werden kann. In diesen Scheiben sind Luftblasen sichtbar, die schwarz gefärbt sind, um die Kohlenstoffbelastung zur jeweiligen Zeit zu symbolisieren. Der Bohrkern dient somit als zeitliche Visualisierung der letzten 500 Jahre der Kohlenstoffbelastung in unserer Atmosphäre, von etwa 1524 bis 2024.
Wenn die Nutzer*in eine Scheibe auf den Untersuchungstisch legt, erscheint eine Visualisierung des Kohlenstoffgehalts in Form von Röhren auf dem Tisch, welche sich entsprechend der Kohlenstoffmenge füllen.
Die Höhe des Füllstands der Röhren veranschaulicht die Kohlenstoffbelastung zu verschiedenen Zeiten, wobei hohe Füllstände die hohe Kohlenstoffbelastung der heutigen Zeit im Vergleich zu den niedrigeren Belastungen der Vergangenheit deutlich machen.
Die Aufgabe der Nutzer*in ist es somit, den Kohlenstoffgehalt über die verschiedenen Eis-Schichten zu analysieren und die historische Entwicklung zu rekonstruieren. Diese Methode zeigt den dramatischen Anstieg der Kohlenstoffemissionen in den letzten 500 Jahren der Menschheitsgeschichte und verdeutlicht den Einfluss der Menschen, insbesondere während der Industrialisierung und des Technozäns, auf das Klima.
Um die historische Einordnung für die Nutzer*innen zu erleichtern, wird die Anwendung durch ein Radio ergänzt. Dieses befindet sich auf dem Untersuchungstisch und spielt beim Platzieren einer Scheibe typische Geräusche der jeweiligen zeitlichen Epoche ab. So ertönt beim Platzieren der Scheibe aus dem Jahre 1850 beispielsweise das typische Funk-Geräusch eines Telegrafen. Dazu kommt eine informative Einordnung der dargestellten Kohlenstoffbelastung durch einen fiktiven Funkspruch. Das Radio bietet außerdem die Möglichkeit, die Nutzer*innen durch vertonte Hilfestellungen zu unterstützen.
– Wissenschaftliches Paper