In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
„Am Anfang war die Küche“ (Jaskowitz, 2023, S. 23)
Die vorliegende Arbeit setzt sich Grund umfassend mit dem Thema Ernährung auseinander. Nach einer ausführlichen Darlegung des benötigten theoretischen Hintergrundes, um spätere Entscheidungen im Design- und Entwicklungsprozess nachvollziehen zu können, wird eine App zur Förderung der Ernährungsbildung und Kochkompetenz gestaltet. Die Arbeit beleuchtet zunächst die Entwicklungsgeschichte und geht anschließend auf die Ernährungsphysiologie sowie Nahrungsmittelbestandteile ein. Im weiteren Verlauf wird eine Antwort auf Frage ‚Was ist gesund?‘ herausgearbeitet, um dies erneut in der Ausarbeitung der App aufzugreifen und zu integrieren. Um den theoretischen Teil abzuschließen, wird sowohl der Stand der Ernährungsbildung als auch der Kochkompetenz evaluiert, was bei der Gestaltung der App eine bedeutende Rolle einnimmt. Anschließend werden innerhalb der Methodenanwendung, das Design, die Marktanalyse, Trendrecherche sowie mögliche Zielgruppen beschrieben und analysiert, bevor es zur Konzeption kommt. In dieser werden u.a. verwendete Methoden, Marktlücken, Potentiale, Konzepte sowie deren Bewertung und schließlich das Prototyping abgehandelt und durchgeführt.
In einer von Fast- und Convenience Food geprägten Gesellschaft scheinen die Themen Ernährung und Kochkompetenz relevanter als jemals zuvor – Häufig auftretende Gesundheitsprobleme, die durch Ernährung verursacht werden, nehmen stetig zu. Hierbei spielt die richtige Auswahl der Lebensmittel eine ebenso große Rolle wie die Zubereitung, mangelndes Wissen über beide Aspekte führen sowohl zu wenig oder kaum vorhandenen Fähigkeiten in den Bereichen, aber auch dazu, dass im Allgemeinen wenig gekocht, bzw. kaum gesund gekocht wird. Dies wirkt sich sowohl auf die eigene Gesundheit eines Individuums als auch auf soziale und ökonomische Aspekte von Ernährung aus (Garnett, 2014).
Die vorliegende Arbeit setzt sich aus diesem Grund umfassend mit dem Thema Ernährung auseinander. Nach einer ausführlichen Darlegung des benötigten theoretischen Hintergrundes, um spätere Entschei-dungen im Design- und Entwicklungsprozess nachvollziehen zu können, wird eine App zur Förderung der Ernährungsbildung und Kochkompetenz gestaltet.
Diese Arbeit leistet einen Beitrag zu einer aktuellen, gesellschaftlich relevanten Angelegenheit. Gleichzeitig bietet sie Impulse und Inspiration zur Weiterentwicklung der individuellen Ernährung und Kochkompetenz. Mit der Entwicklung eines App-Konzep-tes sowie Prototypen liefert diese Arbeit zudem auch einen praktischen Lösungsansatz für die Verbesserung der individuellen Ernährungsbildung und Kochkompetenz. Somit lautet die Forschungsfrage dieser Arbeit:
„Wie können sich Personen Wissen über Ernährung und ihre Zubereitung aneignen, um die Kochkompetenz und Ernährungsbildung zu fördern und ihre Umsetzung zu vereinfachen?“
In dem Kapitel wurden zunächst ausführlich die Grundlagen für ein Ernährungsverständnis herausgearbeitet.
Es wurden die Themen der Ernährungsphysiologie und einzelner Nahrungsmittelbestandteile sowie der Lebensmittelqualität erläutert. Dies war wichtig für das Verständnis der Thematik und um eine weitere sinnvolle Bearbeitung zu ermöglichen.
Mit den Grundlagen konnte auf weitere Themen wie Gesundheit oder Lebensstil eingegangen werden.
Es ist klar, dass viele Erkankungen und Risikofaktoren zu einem erheblichen Anteil von der Ernährung abhängen können (Le et al., 2020).
Die Ernährung der Welt ist aber auch für etwa 26% der gesamten Emissionen verantwortlich (Ritchie, 2019). So ist es möglich in vielen Sektoren einiges an Emissionen einzusparen, auf Nahrung sind Menschen jedoch angewiesen und somit sind Emissionen aus diesem Sektor unvermeidbar. Diese können jedoch zu einem großen Teil durch eine Anpassung der Ernährung reduziert werden (Ritchie, 2021).
Hoch verarbeitete Lebensmittel spielen in der modernen westlichen Ernährung und Lebensweise eine erhebliche Rolle.
Die Ernährung wirkt sich somit nicht nur auf die Menschen, sondern auch auf ihre Umwelt aus.
Nach einer ausführlichen betrachtung der Faktenlage lässt sich hier am Ende festhalten, dass eine pflanzenbasierte Ernährung aus gesundheitlichen, ethischen und nachhaltigen Gründen am besten für die Menschen geeignet ist. Dabei sollte jedoch auf wichtige Stoffe geachtet werden, damit die Konsumierenden keinen Mangel erleiden, wie z.B. Vitamin B12. Für eine optimale Versorgung müssen die Menschen mit dieser Ernährung vertraut sein. Dadurch konnte festgehalten werden, dass Vielen diese Grundlagen fehlen, was wiederum die Signifikanz dieser Arbeit unterstreicht.
Ein Leuchtturm dient u.a. der Warnung, Markierung oder Ortsbe- stimmung. Bezogen auf das Thema der Ernährung wird der Leuchtturm hier als Wegweiser gedeutet. In den vorherigen Kapiteln wurde Grundle- gendes zum Thema geklärt, womit in den nächsten Schritten der Fokus vielmehr auf den möglichen Handlungsspielraum gelegt wird. Ein globaler Wandel der Ernährung ist unabdingbar für das Fortbestehen der Menschheit. Eine Einigung für ein planetares Verständnis der Ökologie muss in naher Zukunft festgehalten und befolgt werden.
Die Notwendigkeit einer modernen Ernährungsrevolution besteht darin, dass die Menschen entscheiden müssen, ob sie so weitermachen wie bisher, die Umstände geringfügig verbessern oder gänzlich umstrukturieren. Das Problem ist aber, dass für die ersten beiden Optionen keine Zeit mehr bleibt. Somit leitet sich vielmehr die Frage daraus ab, was für eine Welt den zukünftigen Generationen hinterlassen wird.
In diesem Kapitel wurden Methoden angewendet, um einen Ansatz für eine Designlösung der bestehenden Probleme zu finden. Die folgenden Methoden wurden in der Arbeit genutzt:
- Marktanalyse (Teil 1)
- Trendrecherche
- Future Wheel
- Zielgruppendefinition
- Interviews
- Umfrage
- How Might We?
- Marktanalyse (Teil 2)
- Definition von Marktlücken und der Konkurrenz
- Technologierecherche
- Brainstorm
Es konnten dadurch wichtige Erkenntnisse für die weiterführende Ausarbeitung in der Designphase gewonnen werden. Hierbei wurden aus den Insights Globalkonzepte skizziert, um diese anschließend zu bewerten und einzelne Konzepte abzuleiten.
In diesem Kapitel wurden weitere Methoden angewendet, um ein stärkeres Konzept zu erarbeiten. Durch einen ersten Prototypen konnte das Konzept mit wichtigen Erkenntnissen ergänzt werden. Dabei wurde mit der Hilfe von KI ein Skill-Tree erstellt, mit dem die Nutzenden ihre Fähigkeiten ausbauen können.
In der Designphase wurden schließlich Designelemente und ein Design System für die App erstellt.
Das Ergebnis konnte mit wenigen Personen erprobt werden und das Feedback dazu war sehr positiv.
Der Umfang der Recherche dieser Arbeit ist, des Themas verschuldet, sehr groß ausgefallen. Dies hat die weitere Bearbeitung ebenfalls umfangreich gestaltet. Es konnten dadurch jedoch auch wichtige Erkenntnisse herausgearbeitet werden. So konnte nach umfassender Recherche herausgefunden werden, wie menschliche Ernährung sein muss, um möglichst gesund zu sein – sie sollte daher überwiegend aus pflanzlichen Quellen stammen. Zudem wurden etliche Gründe herausgearbeitet, warum auf Lebensmittel tierischen Ursprungs verzichtet werden sollte, u.a. gesundheitliche Aspekte wie ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, psychische Erkrankungen sowie Krebs. Weitere Gründe lassen sich in ethischen und umweltbeein- flussenden Bereichen verordnen. Aus diesem Grund wird innerhalb dieser Arbeit der Konsens einer pflanzenbasierten Ernährung vertreten. Dabei bietet die Arbeit auch Tipps für die Umsetzung einer pflanzenbasierten Ernährung, wie u.a. der Hohe Anteil an Eiweiß, die Menge und Häufigkeit des Konsums von Nahrung, die Verwendung jodierten Speisesalzes oder die schonende Zubereitung zum Erhalt von Nährstoffen, welche in Form von Tipps des Gans-Maskottchens in das Konzept der App eingebaut wurden.
Zudem konnte herausgearbeitet werden, dass hochverarbeitete Lebensmittel zu einer verminderten Gesundheit führen, weswegen das Konzept der App innerhalb der Rezepte auf einzelne Lebensmittelkom- ponenten, die vorzugsweise unverarbeitet (bzw. minimal) bis leicht ver- arbeitet sind, zurückgreift.
Dies führte schließlich zu einem starken Konzept, das eine äußerst positive Resonanz hervorbrachte. Das User Testing fiel jedoch für ein optimales Human Centered Design zu kurz aus, was im Weiteren ausgebaut werden sollte. Das Endergebnis dieser Arbeit weist zugleich eine starke Basis auf, auf welcher das Konzept weiter ausgebaut werden kann.
Des Weiteren wurde herausgearbeitet, dass die Erweiterung des eigenen Wissens u.a. über Nährstoffe essenziell ist, um die Basis für eine pflanzenbasierte Ernährung aufzubauen, weswegen sich die Steigerung der Ernährungsbildung als ein Fokus etablierte und im App Prototypen auch so umgesetzt wurde. Die Realisierung einer funktionsfähigen Anwendung könnte einen positiven Einfluss auf die Ernährungsbildung und Kochkompetenz der Nutzenden ausüben und diese steigern. Der Gestaltungsprozess der Anwendung am Ende dieser Arbeit erscheint verkürzt, da das Endergebnis keine Zwischenschritte beinhaltet. Somit ist es nicht vollständig ersichtlich, wie das Ergebnis entstand.
Außerdem wurde der App Prototyp mit dem Konzept des interak- tiven Lernbegleiters realisiert, welches sich an Anfänger*innen und Adaptive richtet, um einen einfachen Einstieg in die Welt der Ernährung und des Kochens zu ermöglichen. Die App soll den Nutzenden Wissen, welches während des Kochens erprobt und durch kleine Quizeinheiten getestet werden kann, spielerisch vermitteln.
Die Forschungsfrage „Wie können sich Personen Wissen über Ernährung und ihre Zubereitung aneignen, um die Kochkompetenz und Ernährungsbildung zu fördern und ihre Umsetzung zu vereinfachen?“ konnte somit mit dem erstellten App-Prototypen beantwortet werden.
Um die Frage, ob und in welchem Ausmaß die Kompetenzen gesteigert werden können zu beantworten, benötigt es eine groß angelegte Untersuchung, zusammen mit einer nutzungsfähigen App, die über einen längeren Zeitraum untersucht, ob die Ernährungsbildung und Kochkompetenz bei den Nutzenden tatsächlich gefördert wird. Dies wird durch das Fundament, welches diese Arbeit bildet, ermöglicht. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Ausarbeitung ein gelungenes Ergebnis liefert, welches weiter ausbaufähig ist.
Joskowitz, L. (2023). Vom Kochen und Töten: Kulinarische Meditationen über den Anfang der Menschheit. Westend Verlag.
Garnett, T. (2014). What is a sustainable healthy diet? Food Climate Research Network. University of Oxford.
Le, T. H., Disegna, M. & Lloyd, T. (2020). National Food Consumption Patterns: Converging Trends and the Implications for Health. EuroChoices, 22(1), 66–73. https://doi.org/10.1111/1746-692x.12272
Ritchie, H. (2019, 6. November). Food production is responsible for one-quarter of the world’s greenhouse gas emissions. Our World in Data. https:// ourworldindata.org/food-ghg-emissions
Ritchie, H. (2021, 4. März). If the world adopted a plant-based diet, we would reduce global agricultural land use from 4 to 1 billion hectares. OurWorldInData. https:// ourworldindata.org/land-use-diets